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Bericht von der EADTU Conference 2015 Diesen Text vorlesen lassen

Die Konferenz

Über 200 Teilnehmerinnen und Teilnhemer aus 26 Ländern, die meisten davon Vertreterinnen und Vertreter von namhaften Universitäten, kamen am 29. und 30. Oktober auf dem Campus der FernUniversität zusammen um neueste Entwicklungen auf dem Gebiet der Fernlehre zu besprechen und Erfahrungen auszutauschen.

Uns war besonders wichtig, 1. Eine stärkere Internationalisierung des Fernstudiums einzufordern und  2. Auf die Bedeutung von starken Studierendenvertretungen hinzuweisen.

Hierzu müssen Rahmenbedingen geschaffen werden, die es ermöglichen dass:

-       Module unserer Studiengänge so flexibel wie möglich gegen Module ausländischer Universitäten ausgetauscht werden können

-       Hemmschwellen wie zu hohe Kosten und Anerkennungsprobleme umfassend abgebaut werden

-       Neue Lehrmethoden mit einer starken Studierendenvertretung rückgekoppelt werden um die Interessen der Studierenden zu schützen

Neue Lehrmethoden sind nicht automatisch besser als Alte, nur weil sie neu sind. Vielleicht wurden Bedürfnisse chronisch Kranker, Älterer oder behinderter Menschen nicht ausreichend berücksichtigt? Vielleicht funktioniert eine neue Idee offensichtlich nur im Elfenbeinturm der Wissenschaft? Oder verdient eine neue Idee den begeisterten Applaus und die Förderung durch die Studierendenvertretung?

In verschiedenen Vortragssessions, Workshops und im Plenum diskutierten wir mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Entwicklungen auf dem Gebiet der Fernlehre, die Betrachtung von Studienabbrecherquoten vor dem Hintergrund der Besonderheit der Fernlehreeinrichtungen und ihres Klientels sowie neue Betreuungskonzepte.

Bei der Verfolgung und Kommentierung der Konferenzinhalte arbeiten wir eng mit den Vertreterinnen der Studierendenschaft der Open Universiteit Nederland (OUNL, entspricht der Niederländischen Fernuniversität) zusammen.

Hier ergaben sich im Rahmen dieser Konferenz auch Gelegenheiten, um sich über die Studierendenvertretungsarbeit auszutauschen und gemeinsame Stellungnahmen abzugeben, um mehr Gewicht zu gewinnen.

Für die weitere Arbeit halten wir fest:

Internationalisierungsbemühungen, die nur in Form von Projekten verfolgt werden, verlaufen nach Auslaufen der Projektphasen oft im Sande.

Auf den Konferenzen vor 3 und 4 Jahren waren die Internationalisierungsbemühungen noch stark im Programm der Konferenz vertreten. Die EADTU beteiligte sich zu diesen Zeitpunkten noch selber an Projekten zur Ermöglichung von Kursaustauschen zwischen den Mitgliedsuniversitäten.

Dieses Jahr gab es lediglich noch einen 2-stündigen Workshop, der von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Dezernates 1.2 (internationale Angelegenheiten) der FernUniversität angeboten wurde. 

Das Dezernat hatte im Vorfeld um die Einsendung von Unterlagen zu den Internationalisierungsstrategien der anderen EADTU Partnerorganisationen gebeten und nicht eine einzige Einsendung erhalten.

Dies zeigt uns, dass eine nachhaltige Strategie zur Internationalisierung nicht nur bei uns fehlt sondern auch in vielen anderen Fernlehreinrichtungen in Europa nicht zu den obersten Prioritäten der Rektorate zählt.

Die mangelnde Nachhaltigkeit von Projekten zeigt jedoch auf, dass nur eine Internationalisierungsstrategie, die vom Rektorat getragen wird und dem Lehrpersonal echte Anreize schafft, eine Internationalisierung in Forschung und Lehre zu implementieren auch zu nachhaltigen Erfolgen führen kann.

Anderenfalls werden nach Auslaufen von Projektphasen für die Trägerinnen von Austauschen die Anreize fehlen, das Angebot aufrecht zu erhalten.

Studierendenvertretungen werden eher eingeschränkt als gefördert.

Zwar wird die Bedeutung von Universitäten und Graswurzelbewegungen für das "society building"  von Rednerinnen und Rednern häufig unterstrichen - Studierendenvertretungen als demokratisch legitimierte Interessenvertreter der Studierenden kommen in all dem Lob jedoch nicht vor. Synergieeffekte zwischen einer starken studentischen Beteiligung an Entscheidungen von Universitäten, die Nutzbarmachung studentischer Netzwerke für Internationalisierungsbemühungen und Evaluation der Lehre wird nur vereinzelt erkannt.

Message of Hagen

Als besondere Ehre ist uns in diesem Jahr wieder angeboten worden in der Abschlussphase auf dem Podium einen studentischen Kommentar zur Abschlusserklärung der „Message of Hagen“ abzugeben.

Carsten Fedderke (AStA-Referent für Hochschulpolitik), Katrien Leyers (Studierendenrat an der OUNL) und Joana Kleindienst (AStA-Referentin für Studium und Betreuung Nord-Ost) haben die Gelegenheit genutzt, gemeinsam Forderungen für das Schlussplenum zu entwickeln.

  • Wir haben begrüßt, dass auch die EADTU anstrebt die Politik davon zu überzeugen, dass grundständige Studiengänge, Weiterbildung und offene Bildung ausgeglichen gefördert werden sollten.
  • Wir haben klar gemacht, dass aus unserer Sicht auch das nicht abschlussorientierte Studium die Zivilgesellschaft voran bringt.
  • Wir meinen, dass Kennzahlen wie Studienabbrecherquoten aufgrund der anders zusammengesetzten sehr heterogenen Studierendenschaft besser nicht als Bewertung des Erfolges einer Fernlehreinrichtung anzuwenden seien.
  • Wir haben unseren Wunsch nach einer nachhaltigen Entwicklung im Bereich Internationalisierung des Studiums unterstrichen und Internationalisierungsstrategien gefordert, die von den Universitätsleitungen gefördert werden müssen.
  • Wir haben gefordert, dass die Universitäten sich an den Bedarfen ihrer Studierenden orientieren und dass sie zur Ermittlung derselben von einer starken Studierendenvertretung profitieren können.
  • Zur Ausnutzung dieser Synergieeffekt haben wir all jene Einrichtungen die keine Studierendenvertretung haben, dazu aufgerufen, sich um eine solche zu bemühen und unsere Hilfe angeboten.

Alle Plenarveranstaltungen dieser Konferenz sind unter http://www.fernuni-hagen.de/videostreaming/sonstige/20151029.shtml anzusehen.

 

Was ist die EADTU eigentlich?

Der Dachverband der Europäischen Fernhochschulen, die European Association of Distance Teaching Universities (EADTU) trifft sich jährlich im Herbst an wechselnden Standorten und berät über Lehrmethoden, gemeinsame Probleme und gemeinsame Projekte.

Die Studierendenvertretung der FernUniversität in Hagen nimmt seit vielen Jahren mit wechselnden Vertreterinnen und Vertretern an diesen Konferenzen teil.

 

(Joana Kleindienst, AStA-Referentin für Referentin für Regionalzentren Nord-Ost, Carsten Fedderke, AStA Referent für Hochschulpolitik)



Autor: Jens Beuerle -- 25.11.2015; 20:23:04 Uhr



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